Ostfriesisch Platt und Niederdeutsch

Über Platt kann man sich streiten. "Soo säegen wii dat näit!" hört man in Ostfriesland oft. Die meisten Ostfriesen halten ihre Sprache für etwas Besonderes, viele nicht-Ostfriesen finden sie merkwürdig, niedlich oder komisch. Doch wie verhält sich das Ostfriesische Platt zu der Dachsprache Niederdeutsch? Warum halten einige Muttersprachler die Rechtschreibung für ungeeignet? Liegt das nur an den Dialektunterschieden? Oder gibt es einen guten Grund warum die Ostfriesen so auf die Schreibsprache reagieren? In diesem Artikel schauen wir uns den ostfriesischen Sprachdschungel genauer an.

1. Eine kleine Sprachgeschichte

Ab 1500 wird Niederdeutsch die Sprache der Ostfriesen. Die Sprache der Hanse hatte im Spätmittelalter und im 16. Jahrhundert ein hohes Ansehen, was wohl mit dem wirtschaftlichen Erfolg der Hanse zusammenhing. Dieses hohe Ansehen kann man sich heute vielleicht kaum vorstellen, setzte aber um 1500 ein Sprachwechsel in den ostfriesischen Städten in Gang. Schon um 1600 meldete Ubbo Emmius, dass die Ostfriesen ihre friesische Sprache verloren haben (Fort 2015).

Für den Westen der ostfriesischen Halbinsel stimmt diese grobe Darstellung, aber es fehlt an dieser Stelle eine kleine Nuance. Sogar um 1600 wurde in dem westlichen Teil Ostfrieslands immer noch von wenigen Menschen Friesisch gesprochen, wahrscheinlich nur vereinzelt und in den ländlichen Gegenden, aber in Upgant wurde 1632 noch ein friesisches Hochzeitsgedicht verfasst (Fort 1969).

Das heißt etwa, die Städte im Westen hatten ihre ostfriesische Ursprache relativ schnell verloren wie von Emmius beschrieben wurde. Aber auf dem Land ist der Sprachübergang ab 1600 ein schleichender Prozess, welcher etwa 200 Jahre andauern würde (Niebaum 2001). Außer Wangerooge und Saterland sprach ganz Ostfriesland ab 1800 ‘eine Art Niederdeutsch’.

Das (historische) Siedlungsgebiet der Friesen (Quelle: Wikipedia).

1.1 Friesische Substratwörter

Friesisch wurde ursprünglich an der Nordseeküste zwischen der Rhein- und Elbmündung gesprochen. Nach der friesischen Landnahme in Nordfriesland wurde die Sprache auch nördlich der Eidermündung bis an die Wiedau (Südjütland) verbreitet. Emmius schildert die friesische Sprache um 1600 folgendermaßen (Fort 2015): Im Ganzen jedoch hat die Sprache mit der englischen Sprache so viel Verwandtschaft und Ähnlichkeit, dass sie an keine Sprache überhaupt von anderen Völkern, auch nicht von den benachbarten, näher herankommt. Die modernen friesischen Sprachen (Westfriesisch, Saterfriesisch und Nordfriesisch) sind im Grundwortschatz an vielen Stellen dem Englischen immer noch sichtbar und hörbar verwandt.

Seit dem Anfang war das Niederdeutsche in Ostfriesland was Besonderes. Das friesische Substrat unterscheidet das Ostfriesische und Groninger Platt von den anderen niederdeutschen Mundarten. In den Wörterbüchern des 19. Jahrhunderts lassen sich zahlreiche Substratwörter belegen. Damals hieß ein Mädchen in einigen Gegenden immer noch eine ‘fôon’ (bei manchen älteren Sprechern immer noch bekannt), eine Oma war eine ‘bäep’ und der Vater hieß auch ‘bâab’ (Meyering 2012). Diese Substratwörter sind im Laufe der Zeit verschwunden. Andere Substratwörter wie zum Beispiel ‘tûun’ (Garten) gibt es heute immer noch (Scheuermann 2001).

1.2 Das Niederländische in Ostfriesland (1600-1850)

Ab 1600 wurde Ostfriesland vor allem von den benachbarten Niederlanden beeinflusst. In dieser Zeit wurde Niederländisch in der Stadt Emden sogar die vorherrschende Sprache. Marron Fort beschreibt die Sprachsituation der ostfriesischen frühen Neuzeit folgendermaßen[1]:"Zwischen 1650 und 1850 war Ostfriesland ein Dreisprachenland. Im reformierten Westen lehrte und predigte man auf Niederländisch, im lutherischen Osten war die Sprache der Schule und der Kanzel Hochdeutsch. In beiden Landesteilen aber war die lingua franca Niederdeutsch." 

Emden hatte schon um 1600 etwa 15.000 Einwohner (Quelle: Wikipedia).
Neben dem “reformierten Westen” gibt es zahlreiche Gründe für den niederländischen Einfluss: Die Glaubensflüchtlinge in Emden, die zahlreichen niederländischen Kaufleute und Handelsschiffe und die vielen ostfriesischen Landarbeiter die bis 1914 als Saisonarbeiter in den Niederlanden beschäftigt waren.

Wörter wie ‘kentoor’ (Büroraum) und ‘bóós’ oder auch Tiernamen wie ‘kikkert’ (Frosch) und - mittlerweile ausgestorben - ‘gait’ (Ziege) sind niederländischem Ursprungs (Foerste 1938).

1.3 Romanische Einflüsse

Nach dem Frieden von Tilsit (1807) wurde Ostfriesland Teil des französischen Kaiserreiches und ab 1808 wurde es Teil des französischen Marionettenstaates mit dem Namen Königreich Holland. 1810 kam es als Departement Ems-Oriental (Ost-Ems) unmittelbar zum französischen Kaiserreich. Die Wöchentliche Ostfriesische Anzeigen und Nachrichten bekam 1810 den niederländischsprachigen Titel Courant voor het Departement Oostfriesland, führte ab 1811 den französischsprachigen Titel Gazette du Departement de l’Ems Oriental. Ab diesem Moment wurde die Zeitung zweisprachig: Französisch und Hochdeutsch (Wiarda 1817).

Aus der französischen Zeit könnten einige französische Einflüsse stammen, aber die meisten romanischen Wörter sind über das Niederländische in das Ostfriesische Platt geflossen, wie zum Beispiel das Wort aloozje‘ für Armbanduhr (Foerste 1938).

Ostfriesland war Teil des französischen Marionettenstaates (Quelle: Wikipedia).

1.4 Das Hochdeutsche in Ostfriesland

Um 1800 wurde das Ostfriesische Platt in der Zeitschrift Pallas so beschrieben (Foerste 1938): "in einem großen Theile dieser Provintz, und zwar zunächst an der holländischen Grentze (ist) die Volckssprache ein buntes Gemisch der plattdeutschen und holländischen Sprache." Der Autor verrät aber nichts über den Anteil der friesischen Substratwörter, obwohl sich in den Wörterbüchern des 19. Jahrhunderts viele Substratwörter belegen lassen.[2]

Nach den Freiheitskriegen wurde das Hochdeutsche auch in den heutigen Landkreisen Aurich, Emden und Leer als Schriftsprache verbreitet (Foerste 1938). Um dies zu beschleunigen wurde von Hannover aus eine bewusste Sprachpolitik betrieben, die von ostfriesischer Seite alles andere als erwünscht war. Seit dem Ende des 18. Jahrhundert bekam die hochdeutsche Sprache aber auch in Ostfriesland langsam mehr Ansehen: "De düütsche Taal is wall wat fiener, doch Düütschers sünd wie neet; Wie spreken liek uut, sünder ,Diener‘ un weten ook Bescheed."[3] Erst um 1850 wurde das Hochdeutsche die alleinige Schriftsprache in Ostfriesland, aber das ‘bunte Gemisch’ blieb die Umgangssprache bis nach dem Zweiten Weltkrieg. Erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das ‘bunte Gemisch’ als Umgangssprache in wenigen Jahrzehnten vom Hochdeutschen verdrängt. Schon um 1990 spricht etwa die Mehrheit der Haushälte Hochdeutsch.

Nicht Preußen, sondern das Königreich Hannover trieb im
19. Jahrhundert die 'Germanisierung' Ostfrieslands voran

(Bildquelle: Wikipedia).
Auch die hochdeutsche Sprache hinterlässt ihre Spuren. Durch die Massenmedien und die Schulen, die sozialen Medien und die zunehmende Mobilität ist der Einfluss des Hochdeutschen gewachsen.  An dieser Stelle würden ein paar Wortbeispiele nicht mehr reichen, denn die Liste der Interferenzen ist sehr lang. Die ganze Struktur des Ostfriesischen Platt verändert sich zugunsten des Hochdeutschen.

Ein Beispiel für eine morphologische Interferenz ist die Übersetzung des hochdeutschen Wortes ‘erklären’. Auf Ostfriesisch Platt würde man das Wort mit ‘ferklooren’ übersetzen, wird von einigen Jugendlichen und Gelegenheitssprechern mit ‘erkleeren’ oder ‘erklooren’ übersetzt. Auch Wörter die sehr häufig verwendet werden wie z.B. ‘oder’ und ‘aber’ werden heutzutage häufig mit ‘oder’ und ‘aber(s)/aver(s)’ übersetzt, obwohl die ursprünglichen Übersetzungen ‘of’ und ‘man’ lauten. 

1.5 Ostfriesische Wörter

Das Ostfriesische Platt ist nicht nur eine besondere Sprache mit friesischen, niederländischen, romanischen und hochdeutschen Einflüssen. Die Sprache besitzt auch viele Wörter die quasi ‘aus eigener Herstellung’ stammen. Also Wörter, die typisch für Ostfriesland sind. Beispiele sind ‘sköövels‘ (Schlittschuhe), 'skööveln' (schlittschuhfahren) und ‘fuul‘ (Schmutz). Dann gibt es auch noch umgangssprachliche Wörter wie 'brainermaurkes' für eine bestimmte Art von Schlittschuhe. 

2. Die Sprachklassifikation

In der Sprachklassifikation ist Ostfriesisch Platt Teil des Niederdeutschen. Diese Sprachklassifikation bezieht sich auf die Stammbaumtheorie von August Schleicher, welche Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde. Niederdeutsch ist in dieser Stammbaumtheorie eine eigenständige Sprache, obwohl das Niederdeutsche nie eine Hochsprache bzw. Standardsprache war. Niederdeutsch war vielmehr eine bunte Gruppe unterschiedlicher Mundarten mit einigen Gemeinsamkeiten.

Das Ostfriesische Platt war schon seit dem Anfang eine besondere Variante des Niederdeutschen, da das Ostfriesische und Groninger Platt viele friesischen Substratwörter besaßen. In der frühen Neuzeit kamen noch die Einflüsse des Niederländischen und einige romanische Wörter hinzu. Dann gibt es auch noch die ausgeprägte und allgegenwärtige Diphthongisierung. All diese Einflüsse ändern aber nichts an der Stammbaumtheorie.

In den Niederlanden sind die Sprachvariante des Niederdeutschen als Nedersaksisch anerkannt. In den Niederlanden funktioniert die Sprache immer noch als Dialektkontinuum; desto weiter man reist, desto schwerer kann man das gesprochene Nedersaksisch verstehen. In Norddeutschland gibt es eine ähnliche Situation. 

In den Bundesländern Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein hat sich das Nordniedersächsische zu einer de facto Standardsprache entwickelt. Alle Subgruppen des Nordniedersächsischen sind untereinander relativ leicht verständlich, außer das Ostfriesische Platt. Im Sass Wörterbuch, das Standardwörterbuch des Nordniedersächsischen, wird im Vorwort die Eigenständigkeit des Ostfriesischen betont (Thies 2016): "Der Wortbestand deckt ungefähr das Gebiet des Nordniederdeutschen ab, das in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Nordniedersachsen – einschließlich Oldenburg, jedoch außer Ostfriesland – gesprochen wird."

(Quelle: Scan).

Nicht nur der Wortbestand, sondern auch der Vokalinventar weicht von den benachbarten Varianten des Niederdeutschen ab.

Auch wenn sogar aus der wissenschaftlichen Ecke (Marron Fort, Sass Wörterbuch) gesagt wird, das Ostfriesische Platt sei für Sprecher des Niederdeutschen kaum verständlich, es gibt viele Menschen die der Meinung sind, dass das Ostfriesische Platt einfach ein Dialekt des Niederdeutschen sei. Vielleicht gibt es einen guten Grund für die unterschiedlichen Perzeptionen.

3. Zwei Arten von Platt in Ostfriesland

Die Sprecherzahlen des Niederdeutschen sind zwar rückläufig, aber die Sprache ist immer noch sehr beliebt und geschätzt. In den Läden sieht man immer mehr Sprichwörter und Texte auf Platt. Mittlerweile gibt es sogar zehn ostfriesische Edeka-Supermärkte, wo sämtliche Texte einsprachig auf Niederdeutsch verfasst sind. In meinem persönlichen Umfeld höre ich aber sehr häufig: "Das ist kein richtiges Platt!" oder "Soo säegen wii dat näit!" Es gab nicht nur Beschwerden über die Aussprache, sondern einige Wörter seien sogar ‘Kunstwörter’.

Man nehme an, die Menschen haben recht. Man recherchiert in der Bibliothek und im Internet und schon bald wird die Meinung dieser Menschen von vielen Autoren und Sprachwissenschaftlern geteilt. Leute wie Holger Weigelt, Arend Remmers, Onno Feldmann und sogar Marron Fort haben das Problem bereits angesprochen und ausführlich beschrieben.

Die ersten Zeichen eines 'Widerstandes' gegen die niederdeutsche Einheitsprache gibt es schon im Jahr 1975. In dem Jahr präsentiert Holger Weigelt seine neue Rechtschreibung für das Ostfriesische Platt. In seinem sehr umfangreichen Vorwort begründet er die Rechtschreibung samt Wörterliste. Laut Weigelt ist das Ostfriesische Platt kurz davor auszusterben. Mit rasanter Geschwindigkeit werden ostfriesische Wörter mit niederdeutschen Wörtern ersetzt. Weigelt ist der Meinung, die am Niederdeutsch orientierte Rechtschreibung ist nicht geeignet für die lautreiche ostfriesische Sprache (Weigelt 2009): Schon damals spürte ich eine Notwendigkeit, die Schriftlichkeit der Sprache zu entwickeln wozu eine geordnete Orthographie erforderlich wäre. Eine solche Notwendigkeit sehe ich heute noch dringlicher als die Gefährdung der Sprache zugenommen hat und ihr Gebrauch immer mehr an Notwendigkeit verliert und zu einer Sache reiner Neigung wird.” Seit 1988 werden die orthographischen Regeln von der Ostfriesischen Landschaft bestimmt.[4]

3.1 Ostfriesisch Platt und Standartniederdeutsch

Um zu verstehen was mit dem Ostfriesischen Platt los ist, sollte man die Definitionen voneinander trennen. In diesem Artikel wird deshalb von Ostfriesisch Platt gesprochen wenn die ‘eigentliche Ostfriesensprache’ gemeint ist und Standardniederdeutsch wird für das ‘Behördenplatt’ oder ‘Touristenplatt’ verwendet.   

In den vergangenen Jahrzehnten gibt es eine Zunahme des Standardniederdeutschen im ostfriesischen Raum. In Pewsum wurde 2020 ein Supermarkt mit Bäckerei eröffnet. In der Bäckerei sieht man den bekannten niederdeutschen Spruch: Nich lang schnacken, Kopp in Nacken. Mit Abstand die meisten Touristen, aber auch die deutschsprachigen Ostfriesen, glauben, der Spruch sei typisch Ostfriesisch. 

"Ostfriesisches Grundgesetz" in Pewsum (Quelle: Eigene Aufnahme).

Lassen wir uns den Satz auseinander nehmen. Das Wort
‘schnacken’ (sprechen) kommt nur im Osten der ostfriesischen Halbinsel vor. In Pewsum sagen wirklich alle Plattsprecher ‘prooten’. Das Wort ‘nich’ (nicht) wird im autentischen Ostfriesischen als ‘ni’ oder ‘näit’ bezeichnet und das niederdeutsche bzw. Hochdeutsche Wort ‘Nacken’ wird auf Ostfriesisch häufig mit ‘nâak’ (langes a-Laut mit Überlänge) übersetzt.

Nicht nur die Kleinunternehmen, sondern auch die Ostfriesische Landschaft  (OL) scheint das Standardniederdeutsche zu pushen. Vor ein paar Jahren musste die OL den Begriff ‘mehrsprachiger Kindergarten’ auf Ostfriesisch übersetzen. Sie hatten sich ‘Mehrsprakig Kinnergaarn’ ausgedacht. Der ostfriesische Begriff für Sprache ist ‘tóól’, und nur ganz im Osten der ostfriesischen Halbinsel sagt man ‘Spraak’ oder ‘Sprake’. Das deutsche Wort ‘Garten’ lässt sich ins Niederdeutsche mit ‘Gaarn’ übersetzen. Der Ostfriese sagt bis nach Wittmund ‘tûun’. Mit dem Wissen hätte ich meertóólerğ kinnertûun’ oder eine ähnliche Übersetzung erwartet.

"-sprakig?" "Gaarn?" (Quelle: Wikipedia).

3.2 Die niederdeutsche Bewegung und die ostfriesische Bewegung

Um die Dynamik der Sprache besser zu verstehen, könnte man zwei Gruppen voneinander unterscheiden: Die niederdeutsche Bewegung und die ostfriesische Bewegung.

Obwohl diese Trennung noch nirgendwo beschrieben wurde und die Trennung nicht immer und überall erkennbar ist, gibt es schon unterschiedliche Auffassungen die von bestimmten Gruppen geteilt werden. Die niederdeutsche Bewegung sieht das Ostfriesische Platt als eine Art Niederdeutsch und sieht gar keine Probleme, wenn typisch ostfriesische Worte durch niederdeutsche Worte ersetzt werden. Die ostfriesische Bewegung versucht aber das authentische Ostfriesische Platt zu erhalten. Letztere Gruppe versucht in der Regel gemäß der Umgangssprache zu schreiben. Diese Gruppe sieht sich dazu verpflichtet die Sprache zu erhalten und zu pflegen.  

3.3 Kritik aus verschiedenen Ecken

Nicht nur Holger Weigelt hat sich kritisch gegenüber der Ostfriesischen Landschaft geäußert. Auch der renommierte und sehr geschätzte Sprachwissenschaftler Marron (Curtis) Fort hat das Problem mehrmals angesprochen (Fort 1995): "Es leuchtet ein, daß wir die verschiedenen im Weser-Ems-Gebiet geltenden Regelwerke für die Schreibung des Niederdeutschen, die vereinheitlichend wirken sollen, nicht verwenden können, wenn wir auf die Unterschiede unter den Mundarten in diesem Raum hinweisen wollen. Hinzu kommt, daß das ostfriesische Niederdeutsch und das Saterfriesische zahlreiche Laute und Lautverbindungen kennen, die sich mit den orthographischen Mitteln der verhältnismäßig lautarmen hochdeutschen Sprache nicht ausdrücken lassen." 1995 wurde dieser Text veröffentlicht, also mehr als fünf Jahre nach der ersten offiziellen Rechtschreibung der Ostfriesischen Landschaft. Diese Aussage von Fort kann man durchaus als Kritik gegen die Landschaftsschreibweise betrachten, und es blieb nicht bei diesem einen Mal.

Auch Autoren und Musiker zeigen wenig Begeisterung für die Schreibweise der Ostfriesischen Landschaft. Bis vor wenigen Jahren wurde vom Verein Oostfreeske Taal die Zeitschrift DIESEL herausgegeben. Viele Autoren haben die Schreibweise nicht verwendet (Biehl 1999): “Ein Blick in dessen Medium DIESEL zeigt jedoch, daß es noch eine Reihe von plattdeutschen Autoren gibt, deren Beiträge und Vertellsels in ihrer eigenen Variante abgedruckt werden.” Bei der Upstalsboomversammlung 2019 hatte der Sänger Stefan em Huisken das Thema angesprochen. Stefan em Huisken und viele andere Menschen sagten: “Unsere Sprache ist viel reicher als die Ostfriesische Landschaft sie schreibt”. Um diese Aussage zu verstehen muss man wissen, dass der Wortbestand nur ein Teil des ‘ostfriesischen Problem’ ist. Das Vokalsystem ist das andere Problem.

5. Die Rolle der Ostfriesischen Landschaft

5.1 Das Vokalsystem

Die meisten europäischen Sprachen haben nur kurze und lange Vokale. Im Ostfriesischen können diese Laute gelängt werden. Wenn kurze Vokale der Überlänge unterliegen, so tritt an diese der Murmervokal [ə] heran (mit Ausnahme des kurzen a). Lange Vokale können auch der Überlänge unterliegen, aber dann wird an dem langen Laut noch ein kurzer Vokal angehängt (Lücht 2016).

Die Überlängen könnte man prima ignorieren, wenn sie nicht bedeutungsunterscheidend gewesen wären. Das Wort ‘Bank’ wird in der Weigelt-Schreibweise als ‘bank’ geschrieben wenn ein Kreditinstitut gemeint ist, und wird als ‘bâank’ geschrieben wenn eine Sitzgelegenheit gemeint ist. In der Schreibweise der Ostfriesischen Landschaft wird nur ‘Bank’ geschrieben. Die Ostfriesische Landschaft weckt damit den Eindruck, es handelt sich hier um ein Homophon, aber das ist nicht der Fall, denn die Worte werden schon anders ausgesprochen.

Noch ein Beispiel ist das Wort ‘Fäulnis’ und ‘Ratte’. In der Landschaftsschreibweise werden diese Worte mit ‘Rött’ übersetzt, als wären sie Homophon. Weigelt übersetzt Fäulnis mit ‘röt’ und Ratte mit ‘röet’, also wie die Wörter auch ausgesprochen werden. Das Wort ‘röet’ kommt von dem Wort ‘Rötte’ und das e am Wortende wurde in der geschlossenen Silbe inkorporiert. Das ist auch der Fall bei dem Wort ‘nööes’, was eine Nebenform des Wort ‘nööse’ ist.

Es gibt die Standartdiphthonge (Zwielaute), die Überlängen, aber auch die regionalen Diph- und Triphthongen. Im Rheiderland zum Beispiel gibt es einige Diph- und Triphthongen die es sonst nirgendwo in Ostfriesland gibt, wie in dem Wort ‘meauder’ [mɛɑʊdɚ] (Mutter). Man kann schlussfolgern, dass das Vokalsystem wesentlich komplizierter ist als man auf dem ersten Blick in der Landschaftsschreibweise sieht.

5.2 Wortschatz: Standardniederdeutsch statt Ostfriesisch Platt

Das Sass-Wörterbuch macht einen (sinnvollen) Unterschied zwischen Standardniederdeutsch und Ostfriesisch Platt. Bei der Ostfriesischen Landschaft wird dahingegen keinen Unterschied gemacht. Niederdeutsche und ostfriesische Wörter landen bei der Ostfriesischen Landschaft ohne Vermerk in dasselbe Wörterbuch. Interferenzen aus dem Niederdeutschen werden nicht als solche identifiziert. In den ostfriesischen Wörterbüchern stehen einige Wörter die in Ostfriesland kaum oder gar keine Verwendung finden. Darüber hinaus werden gängige ostfriesisische Begriffe mit niederdeutschen Begriffen ersetzt.

Im gesamten Arbeitsbereich der OL wird das Wort ‘tûun’ (Garten) von den Ostfriesen verwendet, also ‘Gaarn’ wird von den meisten Muttersprachlern als Interferenz bezeichnet. Trotzdem wurde ‘Gaarn’ aufgenommen im Wörterbuch, als wäre es ein gängiges Wort.

Die Ostfriesische Landschaft bezeichnet Wörter die vom Standardniederdeutschen abweichen als veraltet bzw. als selten. Nehmen wir das Beispiel ‘Sekenhuus’ aus dem OL-Wörterbuch (Weigelt-Schreibweise; ‘süükenhuus’). Ganz gewiss gab es im Altfriesischen schon das Wort ‘krank’ oder ‘kronk’, aber die älteren Ostfriesen sagen ‘häi was süük’ und nicht ‘häi was krank’ (er war krank). Das Wort ‘süük’ (krank) ist das Wort was sich authentischer anfühlt. Trotzdem wird ‘Sekenhuus’ als selten/veraltet markiert und der fremde Begriff ‘Krankenhuus’ wird somit als das bessere Ostfriesische Platt dargestellt.

In den meisten Sprachen versucht man den authentischen Wortschatz zu schützen. Die Ostfriesische Landschaft hätte das Wort ‘Krankenhuus’ auch als Interferenz markieren können, wie das in den meisten Sprachgebieten so üblich ist. So können Laien einfach erkennen welche Wörter zum authentischen Wortschatz gehören.

5.3 Die Rechtschreibung

In der Rechtschreibung der Ostfriesischen Landschaft sieht man häufig Wörter wie ‘Straat’, ‘Maand’ und ‘Taal’. Darüber brauche ich hier nicht weitschweifig zu erzählen: Das sagt in Ostfriesland kein Mensch. Der Ostfriese sagt ‘stróóet’, ‘móónd’ und ‘tóól’. Ein Großteil der Ostfriesen verwendet hier also eine Art oo [ɒ:] und kein aa. Richtung Westrand und Richtung Ostrand gibt es zwar Diphthongierungen des Langlautes, aber auch hier wird das óó nicht wie aa gesprochen. Die Kurzform ó wird wie im englischen 'stop' [ɒ] (gerundeter offener Hinterzungenvokal) ausgesprochen. 

Móóndağ bit sóóterdağ (Quelle: Eigene Aufnahme)
Die au-Laute sind genauso ein Problem. Für das Wort ‘Mutter’ gibt es im Ostfriesischen die Dialektvarianten ‘mauder’, ‘meauder’, ‘möyder’ en ‘mouder’. Die Ostfriesische Landschaft schreibt aber ‘Moder’. Die Aussprache im Nordosten des Sprachgebietes ‘mouder’ ähnelt zwar ‘Moder’ (o-Laut), aber auch hier hört man den Diphthong [oʊ]. Fazit: Bei allen authentischen Dialektformen hört man den Diphthong bzw. Triphthong. Von allen Möglichkeiten um an dieser Stelle zu einem Kompromiss zu kommen wäre ein langes o, als würde es hier gar keine Diphthongisierung bzw. Triphthongisiering geben, wohl die unwahrscheinlichste Wahl. Das au wird in dem größten zentralen Dialekt verwendet, dass von der Krummhörn über Emden und Aurich bis nach Uplengen gesprochen wird.

Wer wissen möchte warum die Ostfriesische Landschaft solche merkwürdige Entscheidungen in der Schreibweise getroffen hat, braucht nur die Website des Online-Wörterbuches der Ostfriesischen Landschaft zu lesen[5]: "Darum wurde bei der Überarbeitung darauf geachtet, die ostfriesischen Regeln, dort, wo es möglich und sinnvoll ist, an die Regeln von Sass anzugleichen (z. B. die Verdopplung der Umlaute). Damit wird das ostfriesische Platt für einen großen Sprachraum leichter lesbar." Die Ostfriesische Landschaft passt die Rechtschreibung an vielen Stellen an. Die Ostfriesische Landschaft behauptet "wo es möglich und sinnvoll ist." Wieso sinnvoll? Aus welcher Perspektive sinnvoll? Aus ostfriesischer Sicht sind diese Rechtschreibregeln keineswegs sinnvoll.

5. Wie soll es weiter gehen?

5.1 Eine andere Rechtschreibung

Man könnte behaupten, dass das Ostfriesische Platt überhaupt keine Schriftsprache sei und das jeder so sprechen soll wie er möchte. Das wäre zu einfach, denn so würde die Ostfriesische Landschaft die Aufgabe vom Sprachwart noch nicht mal zur Kenntnis nehmen. Dass die Ostfriesische Landschaft mit ihren Entscheidungen eine Art Standardniederdeutsch in Ostfriesland pusht, sieht man schon an diesem Artikel.

Für Holger Weigelt und neuerdings Onno Dirk Feldmann Grund genug diesem Problem die Stirn zu bieten. Onno Dirk Feldmann ist der Initiator und die treibende Kraft hinter der Plattform oostfraeisk.org. Das Projekt baut auf die Schreibweise und das Wörterbuch von Holger Weigelt auf, wessen Ziel eine Rechtschreibung ist in der die Komplexität der Sprache berücksichtigt wird (Weigelt 2009).

Das Online-Wörterbuch oostfraeisk.org umfasst mittlerweile etwa 90.000 Wörter (Wörter, Konjugationen, Sprichwörter, Beispiele, usw.). Des Weiteren gibt es eine beachtliche Grammatik (über 250 Seiten), einen Sprachkurs (über 250 Seiten mit Audio), eine Wörterbuch-App und noch viel mehr. Diese Rechtschreibung wird mittlerweile auch vom Verein Jungfräiske Mäinskip [6] sowie in einigen Buchübersetzungen verwendet und man sieht sie mittlerweile auch auf Gartenbänken und Häusern.

Die größte Schwachstelle der Weigelt-Rechtschreibung ist vermutlich die vielen Schriftzeichen wie ē, ó, ö, ğ, û und die vielen Buchstabenkombinationen wie zum Beispiel óóe, ööe, usw. (Weigelt 2009): So wurde auch gegen die von mir vorgeschlagene Schreibweise nicht selten eingewandt, sie bringe zu große Schwierigkeiten für Leser und Schreiber mit sich weil ein zu fremdartiges Schriftbild zu bewältigen und zu viele fremdartige Zeichen zu verwenden seien.” Obwohl Holger Weigelt seine Schreibweise sehr ausführlich begründet hat und mehrere Alternativen präsentiert hat, knüpft sie an keiner Rechtschreibtradition an. Deshalb wurde die Weigelt-Rechtschreibung von der Jungfräiske Mäinskup weiterentwickelt und wo möglich vereinfacht. 

5.2 Eine neue Lage, Nachwuchs und Anerkennung

Die Lage des Niederdeutschen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verändert. In Norddeutschland gibt es heute nur wenige Hochburgen wo Platt gesprochen wird. Einige Hochburgen befinden sich in Ostfriesland, unter anderem um Aurich herum. Außerhalb Ostfriesland gibt es nur wenige Regionen wo eine Mehrheit der Menschen noch Platt spricht. Eine der Begründungen der OL-Rechtschreibung war: “Damit wird das ostfriesische Platt für einen großen Sprachraum leichter lesbar.” Das Sprachgebiet außerhalb Ostfriesland wird immer kleiner und die Sprechergruppe ist relativ alt. Abgesehen von ein paar regionalen Ausnahmen wie zum Beispiel in den Landkreisen Dithmarschen und Cloppenburg und im Elbe-Weser-Dreieck, ist die Zukunft des Niederdeutschen ernsthaft gefährdet. Im Gegensatz zu 1950 gibt es also eine neue Lage, denn Niederdeutsch ist nicht mehr die Sprache der Norddeutschen!

Die Perspektive der Ostfriesischen Landschaft in puncto Rechtschreibung ist problematisch. Das Ziel einer Rechtschreibung sollte sein; die Bedürfnisse der Sprachgemeinschaft zu berücksichtigen. Man wundert sich warum die Ostfriesische Landschaft sich so viel Mühe gibt, eine Art Standardniederdeutsch mitzugestalten die hierzulande kaum verstanden wird, obwohl es in Ostfriesland eine sehr aktive Sprechergemeinschaft gibt. 2012 gab es bei Deutschlandfunk Kultur eine Sendung über die Sprachgeschichte des Ostfriesischen Platt. Dr. Marron Fort erzählte in dieser Sendung: “Ostfriesen verstehen zwar andere Plattdeutsche, aber umgekehrt geht es nicht so gut. Das hat mit der Diphthongierung zu tun und auch mit der Tatsache (dass viele Leute sagen zu mir): ich kann Ostfriesisch Platt gut lesen, aber wenn die sprechen (genau wie die Dänen) dann verstehe ich kein Wort.”

Es gibt aber noch ein Grund warum die Ostfriesische Landschaft sich um Ostfriesland kümmern sollte: Nachwuchs. Für Zugezogene ist es schier unmöglich um mit den Wörterbüchern der Ostfriesischen Landschaft Ostfriesisch Platt zu lernen. Man versucht so zu reden wie es im Buch steht, aber so reden die Ostfriesen nicht. In den Materialien der Ostfriesischen Landschaft wird das ostfriesische Vokalsystem ignoriert, es wird ein anderer Wortschatz vermittelt - als in der Praxis verwendet wird - und die Rechtschreibung verschleiert die richtige Aussprache. Mit der Weigelt-Schreibweise wird dieses Problem behoben. Sie hat mir geholfen um ein wenig Ostfriesisch Platt zu sprechen, und zwar genauso wie die Plattsprecher bei mir im Dorf. Verständlicherweise musste Holger Weigelt - aufgrund von Dialektunterschieden - auch Kompromisse eingehen, aber die Sprache ähnelt trotzdem der Sprache der Ostfriesen. Vielleicht soll die Weigelt-Schreibweise die Grundlage für eine neue Rechtschreibung sein? UPDATE 2024: Die Jungfräiske Mäinskup hat die Weigelt-Rechtschreibung weiterentwickelt und wo möglich vereinfacht. 

Zu guter Letzt könnte man sich fragen, ob das Ostfriesische Platt nicht mehr Anerkennung verdient? Vielleicht sollte man Ostfriesisch Platt als eigenständige Sprache anerkennen? Wenn man das Luxemburgische oder Afrikaanse betrachtet, dann ist diese Idee nicht so verrückt wie man am Anfang denken würde. Das Luxemburgische ist eine moselfränkische Sprachvarietät des Westmitteldeutschen und wurde erst 1984 als eigenständige Sprache anerkannt[7] und Afrikaans wurde bis ins 20. Jahrhundert als Niederländisch bezeichnet. Wenn man die luxemburgische Staatsangehörigkeit erwerben will, muss man einen luxemburgischen Sprachtest machen.[8] In Süd-Afrika wird die niederländische Tochtersprache in den Medien, in den Schulen und in der Politik verwendet.

Nach dem Stammbaummodell ist das Ostfriesische Platt Teil des Niederdeutschen. Wie das Luxemburgische mal ein Teil des Hochdeutschen und das Afrikaanse mal Teil des Niederländischen war, so könnte auch das Ostfriesische Platt irgendwann die Tochtersprache des Niederdeutschen werden. Ich glaube, die Sprache und vor allem die Ostfriesen, die ihre Sprache in ihrem Ursprung lieben, sind damit geholfen.

 

Literatur

Biehl, Elsa Isaksson (1999)
‘Forschungsstand und Regionalsprachenförderung in Ostfriesland’, in: Sprachformen. Deutsch und Niederdeutsch in europäischen Bezügen. Festschrift für Dieter Stellmacher zum 60. Geburtstag S. 130.
Foerste, William (1938) 
Der Einfluß des Niederländischen auf den Wortschatz der jüngeren niederdeutschen Mundarten Ostfrieslands S. 34-51, 63, Wörterliste.
Fort, Marron Curtis (1969)
Das Hochzeitsgedicht des Rentmeisters Imel Agena van Upgant aus dem Jahre 1632’, in: Jahrbuch für das Oldenburger Münsterland, S. 202-211. Vechta.
Fort, Marron Curtis (1995)
‘Niederdeutsch und Friesisch zwischen Lauwerzee und Weser’, in: Zwischen Schreiben und Lesen: Perspektiven für Bibliotheken, Wissenschaft und Kultur ; Festschrift zum 60. Geburtstag von Hermann Havekost S. 498. Oldenburg.
Fort, Marron Curtis (2015)
Saterfriesisches Wörterbuch. Hamburg.
Lücht, Wilko (2016)
Ostfriesische Grammatik S. 43. Aurich.
Niebaum, Hermann (2001)
'Der Niedergang des friesischen zwischen Lauwers und Weser', in: Handbuch des Friesischen  S. 430-442. Tübingen.
Scheuermann, Ulrich (2001)
Friesische Relikte im ostfriesischen Niederdeutsch’, in: Handbuch des Friesischen S. 443-447. Tübingen.
Thies, Heinrich (2016)
Der neue Sass. Plattdeutsches Wörterbuch Vorwort. Kiel.
Wiarda, Tileman Dotias (1817)
Ostfriesische Geschichte: von 1806 bis 1813 S. 627.
Weigelt, Holger (2009) 
Grammatik- und Wörterbuchprojekt Ostfriesisches-Platt Deutsch S. 1, 19. Aurich.

Noten
  1. 'Die Tradition des Niederländischen in Ostfriesland', https://uol.de/einblicke/26/die-tradition-des-niederlaendischen-in-ostfriesland
  2. 'Die kleine Sprachgeschichte Ostfriesisches Platt', https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-kleine-sprachgeschichte-ostfriesisches-platt-100.html
  3. Sanghfona. Plattdütsk-ostfreeske Rimen, Vertelsels un Döentjes (Emden 1828), S. IV
  4. 1986 wurde bei der Ostfriesischen Landschaft die Arbeitsgruppe „Schreibweise Plattdeutsch“ gegründet, die 1988 ihre „Empfehlungen für die Schreibweise der ostfriesischen Landessprache“ vorlegte. Im Anschluss daran veröffentlichte Dr. Jürgen Byl 1992 in Zusammenarbeit mit Elke Brückmann von der Plattdeutsch-Abteilung der Ostfriesischen Landschaft im Verlag Schuster in Leer ein 8 000 Stichwörter umfassendes „Ostfriesisches Wörterbuch“.
  5. 'Zielsetzung und Rahmenbedingungen' https://www.platt-wb.de/info/schreibregeln
  6. '‘N stóóndardōstfräisk wōrdenbauk.' https://www.jungfraeiske-maeinskup.frl/
  7. 'Eine Einführung ins Lëtzebuergesch' https://luxembourg.public.lu/de/gesellschaft-und-kultur/sprachen/einfuehrung-letzebuergesch.html
  8. Die Prüfung besteht aus einem Test der mündlichen Ausdrucksfähigkeit (Niveaustufe A2) und einem Hörverstehentest (Niveaustufe B1).